Zeitarbeit – mehr als ein sicherer Job
Die Geschichte von Uwe H. ist so rührselig, dass man sie gar nicht ausgedacht haben kann. So schreibt nur das Leben. Und natürlich ist so etwas auch in der Zeitarbeit nicht an der Tagesordnung – eine wahre Geschichte ist es dennoch: Uwe H., geboren in Frankfurt, ist gemeinsam mit seinen Geschwistern im Kinderheim aufgewachsen; von dort aus machte er den Hauptschulabschluss, absolvierte seine Lehre, fand einen Job. Die Anforderungen des täglichen Lebens allerdings konnte er nicht allein meistern, und so wurde Uwe H. mit 19 Jahren in eine Pflegefamilie vermittelt. Hier lebte er viele Jahre, allerdings ohne die Vorteile eines schützenden Familienverbandes zu genießen. Im Gegenteil: Man hielt ihn klein, nahm ihm sein Geld, stürzte ihn sogar in Schulden. Die meiste Zeit war Uwe H. in Arbeit – auch bei verschiedenen Zeitarbeitsfirmen heuerte er an. Von seiner traurigen privaten Situation bekam nie jemand etwas mit. 1999 kam Uwe H. als Zeitarbeiter zu Scholl Personal Partner. Er wurde meist bei Kundeneinsätzen in der Produktion eingesetzt. Und er machte seine Sache gut: Uwe H. war stets zuverlässig, pünktlich und erledigte seine Jobs zur großen Zufriedenheit. Bis es eines Tages zu einem Vorfall beim Kunden kam und Scholl Personal Partner – zu dem Zeitpunkt bereits seit fünf Jahren der Arbeitgeber – als Vermittler hinzugerufen wurde. Im Zuge der Lösung des Problems wurde das Team von Scholl Personal Partner auf die Lebenssituation von Uwe H. aufmerksam und half ihm, sich ganz neu aufzustellen. Die Mitarbeiter von Scholl Personal Partner unterstützten Uwe H. dabei, sich von der Pflegefamilie loszusagen und eine eigene Wohnung zu finden, sein Geld selbst zu verwalten, unabhängig zu werden. "Ich weiß, dass ich bei Scholl immer ein offenes Ohr finde und mir bei allen möglichen Dingen geholfen wird", sagt Uwe H. "Die Leute hier wissen wie ich bin." Und genauso akzeptieren sie ihn auch – das ist der Grund, warum es Uwe H. nicht einfallen würde, den Arbeitgeber zu wechseln. "Ich bin als Staplerfahrer schon seit fünf Jahren bei ein und demselben Kunden, und man hat mir auch angeboten, ins Stammteam zu wechseln. Aber das kommt für mich gar nicht Frage, denn ich weiß, dass Scholl Personal Partner mir einen sicheren Arbeitsplatz bietet und sich für meine Belange einsetzt", erklärt Uwe H. So etwas gibt man nicht auf, zumal die Konditionen als Festangestellter beim Kunden im Vergleich zu dem, was Scholl Personal Partner bietet, die Situation von Uwe H. nicht verbessern würden – auch nicht mit Blick auf den Verdienst. Was Scholl aber allein bietet ist, die unvoreingenommene Akzeptanz seiner Person. Im Kundenbetrieb kommt der heute 46Jährige gut zurecht, aber hier bleibt er für sich. Mit Dingen, die er allein nicht regeln kann, wendet er sich an die internen Scholl-Mitarbeiter. Sie haben ihm geholfen, die 1-Zimmer-Wohnung zu kaufen, in der er lebte, als sie zwangsversteigert wurde. Darauf, dass er nun eine Wohnung besitzt, die mit Beginn des Rentenalters längst abgezahlt ist, ist Uwe H. besonders stolz. Und bis dahin will er bei Scholl bleiben: "Ich kenne einige Leute, die über die Zeitarbeit zurück in den Beruf gekommen sind, manche haben zu einem Kunden gewechselt. Ich setze aber auf Sicherheit, denn ich bin davon überzeugt, dass Scholl für mich wieder einen Job findet, sollte der Kundeneinsatz als Staplerfahrer einmal enden." Katja Wegner, freie Journalistin,
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Vom Zeitarbeitnehmer zum Auszubildenden
Nach der Übergabe seiner Bewerbungsunterlagen führte Prokuristin und Ausbildungsleiterin Janin Hollnagel ein persönliches Gespräch mit Hasan Battal. Beide waren sich einig, dass Hasan Battal in einem kleinen Praktikum die Aufgaben eines Personaldienstleistungskaufmanns hautnah erfahren könnte. "Ausschlaggebend für das Angebot zur Ausbildung war dann sein Engagement auf einer Zeitarbeitsmesse", so Prokuristin Janin Hollnagel. "Nachdem er beim Aufbau seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellte, führte er schon nach kurzer Zeit Gespräche mit Bewerbern vor Ort." So startete Hasan Battal seine Ausbildung zum 1. August 2010. Auf seine Zeit als Zeitarbeitnehmer angesprochen, meint der Auszubildende: "Durch die Tätigkeit als Zeitarbeitnehmer hatte ich die Möglichkeit, in vielen Betrieben die Produktionsabläufe aus erster Hand zu erfahren. Ich konnte dadurch wichtige Eindrücke sammeln, die mir jetzt bei meiner Tätigkeit als Personaldienstleistungskaufmann zugutekommen." Neben seiner Arbeit für Knoop hält Hasan Battal sich mit Fußball fit, einem Hobby, dem er schon seit seinem siebten Lebensjahr die Treue hält. Zurzeit besetzt er die Position des Innenverteidigers in der Viererkette beim Lübecker Club SV-Viktoria 08. Die letzte Saison konnte er mit seiner Mannschaft als Aufsteiger in der Kreisklasse A auf einem guten fünften Platz abschließen. Der Auszubildende sieht in dem Sport eine gute Möglichkeit zum Stressabbau und den Ausgleich zur Arbeit. Erwähnenswert ist auch seine ehrenamtliche Tätigkeit als Trainer einer C-Jugend in der Kreisliga. Nun befindet sich Hasan Battal im 3. Ausbildungsjahr und wird im Sommer 2013 seine Prüfung zum Personaldienstleistungskaufmann ablegen. Dafür drücken ihm seine Kollegen jetzt schon die Daumen. Bis dahin wird ihm aber das Knoop-Team sicher noch die letzten kleinen Kniffe und Fakts beibringen.
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Leistung zählt Heute arbeitet Jens L. in Rödermark bei einem Unternehmen der Kunststoffindustrie in der Montage bzw. Feinmontage. Seinen neuen Arbeitgeber hat er über Scholl kennengelernt, bei dem er ein knappes halbes Jahr als Zeitarbeiter beschäftigt war, bevor er vom Kundenbetrieb im Einvernehmen mit Scholl Personal Partner übernommen wurde. Das gute Verhältnis zum Team von Scholl Personal Partner besteht fort; Jens L. verbindet mit ihm ein positives Erlebnis, an das er noch lange zurückdenken wird. Jens L. hat sein Leben lang gearbeitet. Warum auch nicht? In seinem Beruf ist er ein echter Könner und Fachkräfte sind ohnehin immer gefragt. Nach seiner Ausbildung war er 25 Jahre lang bei ein und demselben Unternehmen tätig, dann zog er aus familiären Gründen nach Hessen und ging auf Arbeitssuche. Er versuchte es zunächst nicht sehr erfolgreich über die Zeitarbeit. Dann fand er einen Job im Frankfurter Museum "Dialog im Stillen", in dem mehrere Gehörlose beschäftigt waren. Schließlich startete er eine neue Serie von Bewerbungen, weil er wieder in seinen Beruf zurück wollte. Jens L. ist immer optimistisch gewesen – diesmal wurde seine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Es kamen Absagen, manche Unternehmen reagierten gar nicht, andere ließen verstehen, dass er aufgrund seiner Gehörlosigkeit ausschied. Umso mehr freute er sich, als schon wenige Tage nachdem er seine Papiere abgeschickt hatte, eine Mail von Scholl Personal Partner eintraf und er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. "Ich war überrascht, dass das so schnell ging und noch mehr erstaunte mich der freundliche Empfang bei Scholl Personal Partner. Die Mitarbeiter schauten meine Unterlagen an, verständigten sich ganz zwanglos mit mir und sagten, dass man versuchen würde, einen Einsatz für mich zu finden. Von Unsicherheit mir gegenüber keine Spur – das hat mir richtig gut getan", erinnert sich Jens L. an seinen ersten Kontakt mit Scholl Personal Partner. Der zweite ließ nicht lange auf sich warten – schon nach ein paar Tagen ging ein Scholl-Personaldisponent zusammen mit Jens L. zu einem Kunden, der dringend einen Mitarbeiter für die Feinmontage suchte. "Auch hier wurde ich sehr freundlich empfangen und auch hier war mein Gehörlosigkeit für niemanden ein Problem", sagt Jens L. Er absolvierte zwei Probetage und überzeugte durch seine Leistung und sein Auftreten. Scholl Personal Partner stellte Jens L. ein und entsandte ihn zum Kundenunternehmen. Hier durchlief er drei verschiedene Abteilungen. Nach fünf Monaten bot man ihm die Übernahme an und Jens L. akzeptierte. "Als Gehörloser bringt man nicht nur ein Handikap, sondern auch Vorteile mit. Ich arbeite sehr konzentriert und werde logischerweise durch Geräusche oder Gespräche nicht abgelenkt. Das schlägt sich in guten Arbeitsergebnissen nieder", erklärt Jens L., der dennoch weiß, dass viele Arbeitgeber Vorbehalte gegenüber Menschen mit einer aus ihrer Sicht so gravierenden Beeinträchtigung haben. "Ich erfahre immer wieder, wie schwierig es ist, einen Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Die Leute können einfach mit der Situation nicht umgehen und deshalb stellen sie sich ihr gar nicht erst", Jens L. findet das bedauerlich und ungerecht. Zu Recht, denn gerade seine berufliche Entwicklung beweist, dass gehörlose Menschen nicht nur gute Arbeit leisten, sondern sich auch schnell und gut in ein Team integrieren können. Der Arbeitgeber von Jens L. hat bei zwei Gelegenheiten einen Gebärdendolmetscher hinzugezogen, damit komplexe Inhalte schnell erklärt werden konnten, ansonsten helfen schriftliche Notizen und Handzeichen. Bei Scholl Personal Partner freut man sich darüber, dass wieder einmal einem Menschen in eine gute Position verholfen wurde. Katja Wegner, freie Journalistin, |
Zeitarbeit – da ist Lebensalter kein K.o.-Kriterium Kornelia D., 56 Jahre alt, hat drei Berufsausbildungen abgeschlossen: Einzelhandelskauffrau, Altenpflegerin und Bürokauffrau. Ihren heutigen Job als Personaldisponentin bei Scholl Personal Partner übt sie seit 2000 aus. Auch davor war sie schon bei ihrem heutigen Arbeitgeber unter Vertrag – und zwar als Zeitarbeiterin. Kornelia D. kam zur Zeitarbeit wie viele andere Menschen auch: Aus familiären Gründen zog sie Mitte der 1990er Jahre von Berlin nach Hessen und weil sie ihren Beruf als Altenpflegerin aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte, nahm sie an einer Umschulungsmaßnahme teil und wurde zur Bürokauffrau ausgebildet. Sie fand einen Job bei einer Spedition. Als nach drei Jahren die Niederlassung geschlossen wurde, sprach eine Mitarbeiterin von Scholl Personal Partner, zu deren Kunden die Spedition zählte, Kornelia D. aktiv an: "Ob sie bei Scholl in der Zeitarbeit anheuern wollte?" Kornelia D. hatte ein negatives Bild von der Zeitarbeit: "Ich war immer der Meinung, dass Personaldienstleister wenig zahlen und beim Kunden gut abrechnen. Warum sollte man sich ausbeuten lassen?" Sie hörte sich aber dennoch an, was man ihr bieten wollte und war positiv überrascht: "Das Gehalt, zu dem ich bei Scholl Personal Partner als Bürokauffrau einsteigen sollte, war gleichauf mit meinem vorherigen Verdienst in der Spedition. Und auch alle anderen Konditionen waren völlig in Ordnung." Anstatt zu versuchen, auf einem damals schwierigen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und gegen die verbreitete Scheu anzukämpfen, Menschen jenseits der 40 einzustellen, nahm Kornelia D. das Angebot an und als Scholl-Zeitarbeiterin verschiedene Kundeneinsätze wahr. Als ein Kundeneinsatz endete und bei Scholl Personal Partner gerade eine neue interne Mitarbeiterin im Büro gesucht wurde, wechselte Kornelia D. ins Stammteam – das war vor zwölf Jahren, damals war sie 44 Jahre alt. Und bei Scholl war man davon überzeugt, dass sie neben der Fachqualifikation auch alle persönlichen Eigenschaften mitbrachte – gerade wegen ihrer Lebenserfahrung, wegen ihres Alters. Seither ist Kornelia D. als Personaldisponentin aktiv. Und sie hatte jede Menge Gelegenheit, ihr Urteil über das, was Zeitarbeitsunternehmen leisten, zu überdenken: "Wenn heute jemand zu mir sagt, dass Personaldienstleister mit wenig Einsatz das schnelle Geld verdienen, fallen mir jede Menge Argumente und Geschichten ein, die das glatte Gegenteil erzählen", sagt Kornelia D. und sie berichtet: "Es ist ein abwechslungsreicher und oft auch anstrengender Job. Die Kundenanforderungen sind hoch und nur wenn wir schnell und zuverlässig die richtigen Mitarbeiter bereitstellen, können wir uns als Personaldienstleister behaupten." Auf der anderen Seite ist das interne Scholl-Team fester Ansprechpartner für fast 200 externe Mitarbeiter, die zu Einsätzen begleitet und im Fall von Problemen unterstützt werden müssen. Ob Zeitarbeiter sich zum Unternehmen zugehörig fühlen? "Ja, die meisten schon", sagt Kornelia D. "Viele kommen wieder zu uns zurück, wenn es an einem anderen Arbeitsplatz doch nicht langfristig geklappt hat. Und sie schicken andere Menschen auf Jobsuche zu uns. Das geschieht nur, wenn man selbst gute Erfahrungen gemacht hat, oder? Katja Wegner, freie Journalistin,
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Zeitarbeitnehmer aus Überzeugung
Nicole Munk,
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Christa Weida,
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Frauenpower
Ute Eiberger und Jürgen Nuß,
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Aus dem "rechten Sumpf" auf den rechten Weg Andreas Uredat,
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Trotz abgebrochener Ausbildung zum Erfolg Ute Eiberger und Jürgen Nuß,
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Chef kauft Mitarbeiter frei Ralph Heym,
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Chef vereitelt Zwangsräumung
Matthias Jahn,
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Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit den oben abgedruckten Geschichten eröffnen wir unsere neue Rubrik "Wie gut, dass es Zeitarbeit gibt!" Damit will Ihr AIP dazu beitragen, das Bild der Zeitarbeit in der Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken. Der AIP versteht sich als Branchenzeitschrift, wird aber ebenso in der Politik, den Gewerkschaften, der Arbeitsverwaltung und vielen anderen Institutionen gelesen. Personaldienstleister haben bekanntlich nicht immer den besten Ruf. Zu Unrecht, wie wir meinen. Personaldienstleister sind Arbeitgeber, deren Engagement oft über das Übliche hinausgeht. Den vorzugsweise verbreiteten Negativ bzw. sogar Horrorgeschichten muss also etwas entgegengesetzt werden! Mit der Rubrik "Wie gut, dass es Zeitarbeit gibt!" will Ihr AIP jetzt Monat für Monat in die Offensive gehen. Dafür brauchen wir aber Ihre Hilfe, liebe Leserinnen und Leser. Die Beweise für unsere These "Wie gut, dass es Zeitarbeit gibt!" sollen selbstverständlich wahr sein, Ross und Reiter sollen genannt werden. Die Identität erwähnter Mitarbeit wird natürlich nicht preisgegeben, falls es nicht erwünscht ist, ansonsten benötigen wir deren Einverständnis. Es können übrigens auch Geschichten sein, in denen Kundenunternehmen auf unübliche Weise geholfen wurde. Also, liebe Abonnentinnen und Abonnenten, melden Sie sich bei uns mit Ihrer Geschichte, gleich, ob Sie sie selbst ausformulieren oder diese Arbeit uns überlassen wollen (selbstverständlich entstehen in keinem Fall irgendwelche Kosten!). Der Nutzen allerdings erscheint uns groß: Über Ihren AIP als Zeitschrift und über unsere Homepage (dort werden alle veröffentlichten Geschichten hinterlegt) tragen wir gemeinsam zur Imageverbesserung der Branche bei. Und ganz nebenbei findet Ihr Unternehmen auch positive Erwähnung. Machen Sie mit. Helfen Sie uns, das Branchenimage zu verbessern! Ihr AIP
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