Wie gut, dass es Zeitarbeit gibt

 

Zeitarbeit – mehr als ein sicherer Job

Uwe H., 46 Jahre alt, ist gelernter Maler und Lackierer. Ein zurückhaltender Mann, der nicht gern im Rampenlicht steht und sich nicht wehren kann, wenn er ungerecht behandelt wird. Das war schon immer so. Heute arbeitet Uwe H. als Staplerfahrer im Dosenabfüllwerk eines namhaften Markenartiklers. Der ist aber nicht sein Arbeitgeber: Uwe H. ist Zeitarbeiter, seit über zwölf Jahren schon – und das will er auch bleiben.

Die Geschichte von Uwe H. ist so rührselig, dass man sie gar nicht ausgedacht haben kann. So schreibt nur das Leben. Und natürlich ist so etwas auch in der Zeitarbeit nicht an der Tagesordnung – eine wahre Geschichte ist es dennoch: Uwe H., geboren in Frankfurt, ist gemeinsam mit seinen Geschwistern im Kinderheim aufgewachsen; von dort aus machte er den Hauptschulabschluss, absolvierte seine Lehre, fand einen Job. Die Anforderungen des täglichen Lebens allerdings konnte er nicht allein meistern, und so wurde Uwe H. mit 19 Jahren in eine Pflegefamilie vermittelt. Hier lebte er viele Jahre, allerdings ohne die Vorteile eines schützenden Familienverbandes zu genießen. Im Gegenteil: Man hielt ihn klein, nahm ihm sein Geld, stürzte ihn sogar in Schulden. Die meiste Zeit war Uwe H. in Arbeit – auch bei verschiedenen Zeitarbeitsfirmen heuerte er an. Von seiner traurigen privaten Situation bekam nie jemand etwas mit.

1999 kam Uwe H. als Zeitarbeiter zu Scholl Personal Partner. Er wurde meist bei Kundeneinsätzen in der Produktion eingesetzt. Und er machte seine Sache gut: Uwe H. war stets zuverlässig, pünktlich und erledigte seine Jobs zur großen Zufriedenheit. Bis es eines Tages zu einem Vorfall beim Kunden kam und Scholl Personal Partner – zu dem Zeitpunkt bereits seit fünf Jahren der Arbeitgeber – als Vermittler hinzugerufen wurde. Im Zuge der Lösung des Problems wurde das Team von Scholl Personal Partner auf die Lebenssituation von Uwe H. aufmerksam und half ihm, sich ganz neu aufzustellen.

Die Mitarbeiter von Scholl Personal Partner unterstützten Uwe H. dabei, sich von der Pflegefamilie loszusagen und eine eigene Wohnung zu finden, sein Geld selbst zu verwalten, unabhängig zu werden. "Ich weiß, dass ich bei Scholl immer ein offenes Ohr finde und mir bei allen möglichen Dingen geholfen wird", sagt Uwe H. "Die Leute hier wissen wie ich bin." Und genauso akzeptieren sie ihn auch – das ist der Grund, warum es Uwe H. nicht einfallen würde, den Arbeitgeber zu wechseln. "Ich bin als Staplerfahrer schon seit fünf Jahren bei ein und demselben Kunden, und man hat mir auch angeboten, ins Stammteam zu wechseln. Aber das kommt für mich gar nicht Frage, denn ich weiß, dass Scholl Personal Partner mir einen sicheren Arbeitsplatz bietet und sich für meine Belange einsetzt", erklärt Uwe H. So etwas gibt man nicht auf, zumal die Konditionen als Festangestellter beim Kunden im Vergleich zu dem, was Scholl Personal Partner bietet, die Situation von Uwe H. nicht verbessern würden – auch nicht mit Blick auf den Verdienst.

Was Scholl aber allein bietet ist, die unvoreingenommene Akzeptanz seiner Person. Im Kundenbetrieb kommt der heute 46­Jährige gut zurecht, aber hier bleibt er für sich. Mit Dingen, die er allein nicht regeln kann, wendet er sich an die internen Scholl-Mitarbeiter. Sie haben ihm geholfen, die 1-Zimmer-Wohnung zu kaufen, in der er lebte, als sie zwangsversteigert wurde. Darauf, dass er nun eine Wohnung besitzt, die mit Beginn des Rentenalters längst abgezahlt ist, ist Uwe H. besonders stolz. Und bis dahin will er bei Scholl bleiben: "Ich kenne einige Leute, die über die Zeitarbeit zurück in den Beruf gekommen sind, manche haben zu einem Kunden gewechselt. Ich setze aber auf Sicherheit, denn ich bin davon überzeugt, dass Scholl für mich wieder einen Job findet, sollte der Kundeneinsatz als Staplerfahrer einmal enden."

Katja Wegner, freie Journalistin,
unterstützt Unternehmen der Zeitarbeitsbranche im PR-Bereich,
darunter Scholl Personal Partner.

 

 

Vom Zeitarbeitnehmer zum Auszubildenden

Als Hasan Battal im Januar 2010 bei der Knoop Personal-Service GmbH als Zeitarbeitnehmer anfing, konnte keiner wissen, wohin diese Beschäftigung ihn noch führen würde.
Nach vier Jahren bei der Bundeswehr, wo er Soldaten auf Auslandseinsätze vorbereitete, und während der Suche nach einem Ausbildungsplatz, startete Hasan Battal als Zeitarbeitnehmer bei Knoop. Auf seiner fortwährenden Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz im Internet stolperte er unter anderem über die Stellenanzeige von Knoop: ein/e Auszubildende/r zum Personaldienstleistungskaufmann/-frau wurde gesucht. Neugierig geworden, informierte Hasan Battal sich zunächst über das Tätigkeitsbild und fand, dass dieser noch recht neue Ausbildungsberuf wohl das Richtige für ihn sei.

Nach der Übergabe seiner Bewerbungsunterlagen führte Prokuristin und Ausbildungsleiterin Janin Hollnagel ein persönliches Gespräch mit Hasan Battal. Beide waren sich einig, dass Hasan Battal in einem kleinen Praktikum die Aufgaben eines Personaldienstleistungskaufmanns hautnah erfahren könnte. "Ausschlaggebend für das Angebot zur Ausbildung war dann sein Engagement auf einer Zeitarbeitsmesse", so Prokuristin Janin Hollnagel. "Nachdem er beim Aufbau seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellte, führte er schon nach kurzer Zeit Gespräche mit Bewerbern vor Ort."

So startete Hasan Battal seine Ausbildung zum 1. August 2010. Auf seine Zeit als Zeitarbeitnehmer angesprochen, meint der Auszubildende: "Durch die Tätigkeit als Zeitarbeitnehmer hatte ich die Möglichkeit, in vielen Betrieben die Produktionsabläufe aus erster Hand zu erfahren. Ich konnte dadurch wichtige Eindrücke sammeln, die mir jetzt bei meiner Tätigkeit als Personaldienstleistungskaufmann zugutekommen."

Neben seiner Arbeit für Knoop hält Hasan Battal sich mit Fußball fit, einem Hobby, dem er schon seit seinem siebten Lebensjahr die Treue hält. Zurzeit besetzt er die Position des Innenverteidigers in der Viererkette beim Lübecker Club SV-Viktoria 08. Die letzte Saison konnte er mit seiner Mannschaft als Aufsteiger in der Kreisklasse A auf einem guten fünften Platz abschließen. Der Auszubildende sieht in dem Sport eine gute Möglichkeit zum Stressabbau und den Ausgleich zur Arbeit. Erwähnenswert ist auch seine ehrenamtliche Tätigkeit als Trainer einer C-Jugend in der Kreisliga.

Nun befindet sich Hasan Battal im 3. Ausbildungsjahr und wird im Sommer 2013 seine Prüfung zum Personaldienstleistungskaufmann ablegen. Dafür drücken ihm seine Kollegen jetzt schon die Daumen. Bis dahin wird ihm aber das Knoop-Team sicher noch die letzten kleinen Kniffe und Fakts beibringen.

 

 

Leistung zählt

Jens L., 46 Jahre alt, ist seit seiner Geburt hörgeschädigt. Das bedeutet, dass er nicht hören kann und mit dem Sprechen Schwierigkeiten hat. Kommunizieren allerdings ist für ihn gar kein Problem. Das Interview über seine "Stippvisite" in der Personaldienstleistung wurde mit einem Gebärdendolmetscher geführt – im Geschäftssitz von Scholl Personal Partner, dem ehemaligen Arbeitgeber von Jens L.

Heute arbeitet Jens L. in Rödermark bei einem Unternehmen der Kunststoffindustrie in der Montage bzw. Feinmontage. Seinen neuen Arbeitgeber hat er über Scholl kennengelernt, bei dem er ein knappes halbes Jahr als Zeitarbeiter beschäftigt war, bevor er vom Kundenbetrieb im Einvernehmen mit Scholl Personal Partner übernommen wurde. Das gute Verhältnis zum Team von Scholl Personal Partner besteht fort; Jens L. verbindet mit ihm ein positives Erlebnis, an das er noch lange zurückdenken wird.

Jens L. hat sein Leben lang gearbeitet. Warum auch nicht? In seinem Beruf ist er ein echter Könner und Fachkräfte sind ohnehin immer gefragt. Nach seiner Ausbildung war er 25 Jahre lang bei ein und demselben Unternehmen tätig, dann zog er aus familiären Gründen nach Hessen und ging auf Arbeitssuche. Er versuchte es zunächst nicht sehr erfolgreich über die Zeitarbeit. Dann fand er einen Job im Frankfurter Museum "Dialog im Stillen", in dem mehrere Gehörlose beschäftigt waren. Schließlich startete er eine neue Serie von Bewerbungen, weil er wieder in seinen Beruf zurück wollte.

Jens L. ist immer optimistisch gewesen – diesmal wurde seine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Es kamen Absagen, manche Unternehmen reagierten gar nicht, andere ließen verstehen, dass er aufgrund seiner Gehörlosigkeit ausschied. Umso mehr freute er sich, als schon wenige Tage nachdem er seine Papiere abgeschickt hatte, eine Mail von Scholl Personal Partner eintraf und er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. "Ich war überrascht, dass das so schnell ging und noch mehr erstaunte mich der freundliche Empfang bei Scholl Personal Partner. Die Mitarbeiter schauten meine Unterlagen an, verständigten sich ganz zwanglos mit mir und sagten, dass man versuchen würde, einen Einsatz für mich zu finden. Von Unsicherheit mir gegenüber keine Spur – das hat mir richtig gut getan", erinnert sich Jens L. an seinen ersten Kontakt mit Scholl Personal Partner. Der zweite ließ nicht lange auf sich warten – schon nach ein paar Tagen ging ein Scholl-Personaldisponent zusammen mit Jens L. zu einem Kunden, der dringend einen Mitarbeiter für die Feinmontage suchte. "Auch hier wurde ich sehr freundlich empfangen und auch hier war mein Gehörlosigkeit für niemanden ein Problem", sagt Jens L. Er absolvierte zwei Probetage und überzeugte durch seine Leistung und sein Auftreten. Scholl Personal Partner stellte Jens L. ein und entsandte ihn zum Kundenunternehmen. Hier durchlief er drei verschiedene Abteilungen. Nach fünf Monaten bot man ihm die Übernahme an und Jens L. akzeptierte.

"Als Gehörloser bringt man nicht nur ein Handikap, sondern auch Vorteile mit. Ich arbeite sehr konzentriert und werde logischerweise durch Geräusche oder Gespräche nicht abgelenkt. Das schlägt sich in guten Arbeitsergebnissen nieder", erklärt Jens L., der dennoch weiß, dass viele Arbeitgeber Vorbehalte gegenüber Menschen mit einer aus ihrer Sicht so gravierenden Beeinträchtigung haben. "Ich erfahre immer wieder, wie schwierig es ist, einen Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Die Leute können einfach mit der Situation nicht umgehen und deshalb stellen sie sich ihr gar nicht erst", Jens L. findet das bedauerlich und ungerecht. Zu Recht, denn gerade seine berufliche Entwicklung beweist, dass gehörlose Menschen nicht nur gute Arbeit leisten, sondern sich auch schnell und gut in ein Team integrieren können. Der Arbeitgeber von Jens L. hat bei zwei Gelegenheiten einen Gebärdendolmetscher hinzugezogen, damit komplexe Inhalte schnell erklärt werden konnten, ansonsten helfen schriftliche Notizen und Handzeichen. Bei Scholl Personal Partner freut man sich darüber, dass wieder einmal einem Menschen in eine gute Position verholfen wurde.

Katja Wegner, freie Journalistin,
unterstützt Unternehmen der Zeitarbeitsbranche im PR-Bereich,
darunter Scholl Personal Partner.

 

Zeitarbeit – da ist Lebensalter kein K.­o.-Kriterium

Kornelia D., 56 Jahre alt, hat drei Berufsausbildungen abgeschlossen: Einzelhandelskauffrau, Altenpflegerin und Bürokauffrau. Ihren heutigen Job als Personaldisponentin bei Scholl Personal Partner übt sie seit 2000 aus. Auch davor war sie schon bei ihrem heutigen Arbeitgeber unter Vertrag – und zwar als Zeitarbeiterin.

Kornelia D. kam zur Zeitarbeit wie viele andere Menschen auch: Aus familiären Gründen zog sie Mitte der 1990er Jahre von Berlin nach Hessen und weil sie ihren Beruf als Altenpflegerin aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte, nahm sie an einer Umschulungsmaßnahme teil und wurde zur Bürokauffrau ausgebildet. Sie fand einen Job bei einer Spedition. Als nach drei Jahren die Niederlassung geschlossen wurde, sprach eine Mitarbeiterin von Scholl Personal Partner, zu deren Kunden die Spedition zählte, Kornelia D. aktiv an: "Ob sie bei Scholl in der Zeitarbeit anheuern wollte?" Kornelia D. hatte ein negatives Bild von der Zeitarbeit: "Ich war immer der Meinung, dass Personaldienstleister wenig zahlen und beim Kunden gut abrechnen. Warum sollte man sich ausbeuten lassen?" Sie hörte sich aber dennoch an, was man ihr bieten wollte und war positiv überrascht: "Das Gehalt, zu dem ich bei Scholl Personal Partner als Bürokauffrau einsteigen sollte, war gleichauf mit meinem vorherigen Verdienst in der Spedition. Und auch alle anderen Konditionen waren völlig in Ordnung." Anstatt zu versuchen, auf einem damals schwierigen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und gegen die verbreitete Scheu anzukämpfen, Menschen jenseits der 40 einzustellen, nahm Kornelia D. das Angebot an und als Scholl-Zeitarbeiterin verschiedene Kundeneinsätze wahr.

Als ein Kundeneinsatz endete und bei Scholl Personal Partner gerade eine neue interne Mitarbeiterin im Büro gesucht wurde, wechselte Kornelia D. ins Stammteam – das war vor zwölf Jahren, damals war sie 44 Jahre alt. Und bei Scholl war man davon überzeugt, dass sie neben der Fachqualifikation auch alle persönlichen Eigenschaften mitbrachte – gerade wegen ihrer Lebenserfahrung, wegen ihres Alters.

Seither ist Kornelia D. als Personaldisponentin aktiv. Und sie hatte jede Menge Gelegenheit, ihr Urteil über das, was Zeitarbeitsunternehmen leisten, zu überdenken: "Wenn heute jemand zu mir sagt, dass Personaldienstleister mit wenig Einsatz das schnelle Geld verdienen, fallen mir jede Menge Argumente und Geschichten ein, die das glatte Gegenteil erzählen", sagt Kornelia D. und sie berichtet: "Es ist ein abwechslungsreicher und oft auch anstrengender Job. Die Kundenanforderungen sind hoch und nur wenn wir schnell und zuverlässig die richtigen Mitarbeiter bereitstellen, können wir uns als Personaldienstleister behaupten." Auf der anderen Seite ist das interne Scholl-Team fester Ansprechpartner für fast 200 externe Mitarbeiter, die zu Einsätzen begleitet und im Fall von Problemen unterstützt werden müssen. Ob Zeitarbeiter sich zum Unternehmen zugehörig fühlen? "Ja, die meisten schon", sagt Kornelia D. "Viele kommen wieder zu uns zurück, wenn es an einem anderen Arbeitsplatz doch nicht langfristig geklappt hat. Und sie schicken andere Menschen auf Jobsuche zu uns. Das geschieht nur, wenn man selbst gute Erfahrungen gemacht hat, oder?

Katja Wegner, freie Journalistin,
unterstützt Unternehmen der Zeitarbeitsbranche im PR-Bereich,
darunter Scholl Personal Partner.

 

 

Zeitarbeitnehmer aus Überzeugung

Die GMW Personaldienstleistungen GmbH ist ein seit inzwischen 35 Jahren in Südwestdeutschland tätiges mittelständisches und familiengeführtes Unternehmen, das auf eine langfristige Zusammenarbeit mit seinen Kunden und Mitarbeitern setzt.
Dass dieses Ziel nicht nur Theorie ist, zeigt am besten unser langjähriger Mitarbeiter Reinhard J. Der 53-Jährige ist zwischenzeitlich in seinem 34. Jahr Mitarbeiter bei GMW – und das trotz zahlreicher Übernahmeangebote. Als gelernter Werkzeugmacher kam Herr J. direkt nach seiner Ausbildung zu uns. In seinem Ausbildungsbetrieb wurden Stellen gestrichen, er konnte nach der Ausbildung nicht übernommen werden, war ohne Berufserfahrung auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Die Arbeitsstelle bei GMW war für ihn zunächst der Einstieg ins Berufsleben: Erfahrungen sammeln, Unternehmen kennenlernen, verschiedene Tätigkeiten ausprobieren – damit konnte er die klassischen Vorteile der Zeitarbeit erleben.
Zwischenzeitlich ist er gerade aufgrund dieser Erfahrungen ein sehr gefragter Mitarbeiter bei unseren Kunden. Herr J. selbst sagt für sich, er sei als Zeitarbeitnehmer sehr zufrieden: er verdiene gutes Geld und habe einen unbefristeten Vertrag – warum solle er wechseln und mit einem befristeten Vertrag wieder von vorne anfangen?

Nicole Munk,
Geschäftsführerin
GMW Personaldienstleistungen GmbH

 


Ein Gentleman darf nicht hinter Gitter

Unser Mitarbeiter, nennen wir ihn Marcel, hatte eine Freundin. Selbstverständlich führte Marcel seine Auserwählte auch gern zum Tanzen aus. Als die beiden sich wieder einmal in ihrer Lieblings­Disco aufhielten, fand ein anderer Besucher auch Gefallen an Marcels Begleiterin. Als dessen – gänzlich unerwünschten – Annäherungsversuche schließlich sogar ins Angrapschen übergingen, erwachte in Marcel der Gentleman. Er stellte sich zwischen seine Freundin und den Typen und verlangte, dass dieser damit aufhöre. Als das nicht fruchtete, ließ Marcel "die Fäuste sprechen". Allerdings war er so aufgebracht, dass er es etwas übertrieb. Die Folge: eine Anzeige wegen Körperverletzung und eine Geldstrafe, zahlbar in Raten.
Wie das Leben so spielt, "vergaß" unser Marcel, die Restraten zu zahlen. Als er eines Donnerstagabends, auf dem Weg nach Hause, am Bahnhof in eine Personenkontrolle geriet, überraschte ihn die Polizei und nahm ihn fest. 1.500 Euro waren noch offen. Diese sollte er unverzüglich bar bezahlen. Die Alternative: Der direkte Weg von der Polizeidienststelle in die JVA, um die Strafe "abzusitzen". Marcel wandte sich hilfesuchend an seinen Arbeitgeber. Frau Weida, Geschäftsführerin der GPM, sagte ihm zu, das Geld zu bezahlen.
Daraufhin rief kurz nach 20.00 Uhr die Polizei bei Frau Weida an und schilderte die Situation. Frau Weida handelte sofort: Ein Gentleman wie Marcel darf nicht so hart bestraft werden. Sie fuhr zur Bank, hob das Geld ab und löste Marcel aus.
Marcel und das gesamte GPM­Team waren sehr erleichtert, dass er am nächsten Morgen wieder zur Arbeit gehen konnte. – Für das GPM­Team war es selbstverständlich zu helfen. Die Zeitarbeit steht nun mal hinter ihren Mitarbeitern.

Christa Weida,
Geschäftsführerin der GPM
Gesellschaft für Personalmanagement mbH,
Stuttgart

 

 

Frauenpower

Einer unserer Kundenbetriebe packt Kleinteile für die Automobilindustrie, welche per Luftfracht aus Asien kommen, bedarfsgerecht in entsprechende Behälter um und steuert die weitere Verteilung in Deutschland. Dieser Kunde wollte immer nur Männer beschäftigen und stand dem Einsatz von Frauen mehr als skeptisch gegenüber.
Die Truppe, die dort arbeitete, war sehr jung und manchmal etwas chaotisch. Als eine weitere Arbeitskraft gebraucht wurde, waren wir davon überzeugt, dass eine unserer Damen, die wir aufgrund fehlender Aufträge nur in Teilzeit beschäftigen konnte, genau die Richtige sei. Renate L. hatte die 40 schon überschritten und war eine resolute, fleißige Frau. Es gelang uns mit unserer ganzen Überzeugungskraft, den Kunden zu einem Versuch mit der "holden Weiblichkeit" zu überreden – und siehe da, es war ein voller Erfolg. Mit ihrer manchmal mütterlichen, manchmal resoluten Art hatte sie die "Jungs", wie sie sie nannte, schnell im Griff und das Chaos hatte ein Ende.
Frau L. erhielt von uns einen Vollzeitvertrag und wurde nach einem halben Jahr vom Kundenbetrieb übernommen, bei dem sie mittlerweile die Funktion einer Vorarbeiterin hat. Ohne Zeitarbeit hätte sie diese Chance nie bekommen!

Ute Eiberger und Jürgen Nuß,
gpd mbH – Gesellschaft für Personal- und logistische Dienstleistungen mbH,
Simmern

 

 

Aus dem "rechten Sumpf" auf den rechten Weg

Die KURT Zeitarbeit ist ein deutsches, mittelständiges Personaldienstleistungsunternehmen mit türkisch geprägten Wurzeln. Dies ist wichtig zu wissen, um die Geschichte unseres ehemaligen Mitarbeiters – nennen wir ihn Arno Nym – besser zu verstehen.
Kennen gelernt haben wir Herrn Nym auf einer unserer damals zahlreichen Baustellen im Zentrum Berlins, als der Potsdamer Platz aus dem Boden gestampft wurde. Er war als Berliner Zeitarbeiter eines lokalen Mitbewerbers bei einem unserer Kunden neben den KURTies im Einsatz. Es hat ihm gut gefallen, was ihm unsere Jungs über KURT berichteten. Und er wollte raus aus der Berliner Szene. So trat Herr Nym dann im Juli 2001 in unser Unternehmen ein. Er hatte zwar eine abgeschlossene Berufsausbildung als Tischler, war aber schon eine Weile nicht mehr in seinem Job tätig gewesen und wollte es auch nicht mehr sein. Er startete als Helfer mit verschiedenen Einsatzwechseltätigkeiten; wie üblich stellte KURT ihm kostenfrei eine Unterkunft zur Verfügung. Bei allen Kunden war er schnell ein gern gesehener Mitarbeiter, der immer wieder namentlich angefordert wurde, denn er zeigte sich von Anfang an zupackend, zuverlässig, wissbegierig und schnell lernend. Auf der anderen Seite schien er sich aber stets in einer gewissen Angriffs-/Verteidigungshaltung zu befinden, also nicht unbedingt ein einfacher Mitarbeiter für Chefs. Innerhalb des ersten Jahres kam er dann zu einem unserer langjährigen Kunden. Auch hier wieder die gleiche, positive Resonanz: zupackend, zuverlässig ...
Aus allen Wolken fielen wir, als wir eines schönen Tages einen kurzen Anruf von Herrn Nym bekamen: "Bitte um Hilfe, sitze in Prag im Gefängnis!" Natürlich holten wir ihn aus dieser Klemme. Unser Geschäftsführer und Unternehmensgründer Hasan Kurtulus setzte sich persönlich für ihn ein. Dabei stellte sich zu unserer noch größeren Überraschung heraus, dass er wegen seiner – auf dem ersten Blick nicht erkennbaren – rechten Gesinnung im Gefängnis in Tschechien festsaß!
Später wurde er nochmals inhaftiert, im sog. "Hotel zur Kugel" in Hannover. Auch von dieser Last befreiten wir ihn mittels Kaution, da er diesmal ohne festen Wohnsitz war – geflüchtet vor seinen Berliner Problemen. All' seine Probleme haben wir in vielerlei Kleinstarbeit gemeinsam in den Griff bekommen. In der Zwischenzeit hat er sich vom Helfer zum gefragten Monteur im Schaltschrankbau hochgearbeitet. Irgendwann musste er "seinen" Kunden aufgrund der Wirtschaftslage verlassen, konnte aber viele Aufgaben als Elektrohelfer übernehmen und entwickelte sich zum bestbezahlten Elektrohelfer unserer Unternehmensgeschichte – und immer wieder die tollen Resonanzen: zupackend ... Nicht nur, dass er sich mit unserer Hilfe finanziell und beruflich weiterentwickelte: Er wurde ruhiger, machte seinen Führerschein. Durch sein immer größer gewordenes Selbstvertrauen aufgrund seiner Entwicklung standen auch alle Kunden hinter ihm, obwohl immer noch die eine oder andere Auseinandersetzung und ein Rückfall in alte Zeiten zu Tage kam. Bis er auch sein privates Glück fand.
Und heute? Nach gut neun Jahren, also vor ziemlich genau einem Jahr wurde er von einem unserer zahlreichen Elektro-Kunden aufgrund seiner herausragenden Leistungen fest eingestellt. Er hat geheiratet, ein Haus gekauft, und wurde im August 2011 zum zweiten Male Papa. Selbstverständlich – so wie es sich auch für ehemalige KURTies gehört – kommt er zur diesjährigen KURTacabana, dem traditionellen Sommerfest für unsere Mitarbeiter Anfang September.

Andreas Uredat,
Dispositionsleiter,
KURT Zeitarbeit GmbH, Lehrte

 

 

Trotz abgebrochener Ausbildung zum Erfolg

Unser Mitarbeiter Dirk G. war bei uns als Helfer beschäftigt, eigentlich eine Verschwendung von Ressourcen, da es sich um einen intelligenten, motivierten jungen Mann handelte. Leider stellte es sich in seinem Lebenslauf anders dar: Gymnasium abgebrochen, Lehre als Gas- Wasserinstallateur ebenfalls abgebrochen. Das einzig Vorzeigbare war der LKW­-Führerschein, den er bei der Bundeswehr erworben hatte.
Gleichzeitig hatten wir einen Kunden, ein Kranbaubetrieb, der händeringend Monteure suchte, um Schwerlastkräne aufzubauen. Der Kunde suchte natürlich ausgebildete Leute, am besten mit Berufserfahrung ... Ich führte ein langes Gespräch mit dem Personalverantwortlichen und konnte ihn davon überzeugen, dass unser Mitarbeiter G. eine gute Wahl sei, da er ja den Transport durchführen und dann auch tatkräftig am Aufstellort helfen könne. Der Kunde ließ sich (nicht vollkommen überzeugt) auf den Handel ein – und war nach kurzer Zeit sehr angetan von unserem Mitarbeiter.
Unser Mitarbeiter wurde von dem Kundenbetrieb übernommen, weitergebildet und führt mittlerweile eine eigene Montagetruppe! Das ist jetzt bereits vier Jahre her, aber einmal im Jahr meldet sich Herr G. bei mir und erzählt begeistert von seinen Auslandseinsätzen, z.B. in Dubai, China und Südamerika. Bei jedem Gespräch bedankt sich Herr G. für die Vermittlung, denn der Personalchef des Kundenbetriebes hat ihm gesagt, ohne den Einsatz über die Zeitarbeit und die damit verbundene Erprobung wäre es niemals zu einer Einstellung gekommen.

Ute Eiberger und Jürgen Nuß,
gpd mbH – Gesellschaft für Personal- und logistische Dienstleistungen mbH,
Simmern

 

 

Chef kauft Mitarbeiter frei

Unterhaltsverpflichtungen muss strikt nachgekommen werden, dies erfuhr auch unser Mitarbeiter, nennen wir ihn Herrn K., und zwar auf drastische Art und Weise. Acht Monate war Herr K. bereits bei uns beschäftigt gewesen, als er sich eines Morgens telefonisch bei uns meldete. Aber nicht von seinem damaligen Einsatzbetrieb aus, sondern von der Polizeiwache!
Er war seinen Unterhaltsverpflichtungen leider schon länger nicht nachgekommen, eher aus Nachlässigkeit, denn aus Böswilligkeit. Doch das zählt im Ernstfall nicht. Mit einem Haftbefehl "bewaffnet" hatten Polizisten ihn zunächst zur Wache gebracht.
Ich fuhr sofort zu unserer Hausbank, hob 750 Euro vom Geschäftskonto ab (um diesen Betrag ging bei den ausstehenden Unterhaltszahlungen) und machte mich auf den Weg zur Polizei. Dort fand der "Austausch" statt: Das Geld wurde übergeben, Herr K. war "frei" und ich brachte ihn direkt in seinen Einsatzbetrieb. Erleichterung und Freude machte sich breit, bei allen Beteiligten: Herrn K., der Polizei, unserem Kunden und natürlich bei uns. Die 750 Euro, die wir Herrn K. als zinsloses Darlehen gewährt hatten, sind längst zu­ rückgezahlt.
Mittlerweile hat Herr K. sein 5-jähriges Betriebsjubiläum hinter sich, ist ständig bei den Kunden im Einsatz und hat schon öfter durchblicken lassen, dass er gegen deren Übernahmeangebote "immun" sei.

Ralph Heym,
Heym & Partner
Personal Service GmbH,
Hannover

 

 

Chef vereitelt Zwangsräumung

So etwas kann passieren: Mietrückstände summieren sich, auf Erinnerungen oder Mahnungen vergisst man, sich zu melden und schon steht eines schönen Tages ein Rollkommando vor der Tür und will die Wohnung räumen. Dies widerfuhr einem unserem Mitarbeiter, nennen wir ihn Herrn H. In seiner Verzweiflung bat er uns um Unterstützung und Abwendung der Zwangsräumung. Nach zähen Verhandlungen mit dem Vermieter – einer Wohnungsbaugesellschaft (!) – ist es uns gelungen, diesen davon zu überzeugen, dass er mit uns einen verlässlichen Partner sowohl für die Begleichung der Mietrückstände als auch für die Sicherung seiner zukünftigen Mieteinnahmen hat.

Es wurde vereinbart, dass wir als Arbeitgeber fortan die Miete dem Vermieter direkt vor der Lohnauszahlung überweisen. So wendeten wir die Zwangsräumung ab und sicherten unserem Herrn H. seine vier Wände.

Matthias Jahn,
Pro Temp Dienstleistungs GmbH,
Hünfeld

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mit den oben abgedruckten Geschichten eröffnen wir unsere neue Rubrik "Wie gut, dass es Zeitarbeit gibt!" Damit will Ihr AIP dazu beitragen, das Bild der Zeitarbeit in der Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken.

Der AIP versteht sich als Branchenzeitschrift, wird aber ebenso in der Politik, den Gewerkschaften, der Arbeitsverwaltung und vielen anderen Institutionen gelesen. Personaldienstleister haben bekanntlich nicht immer den besten Ruf. Zu Unrecht, wie wir meinen. Personaldienstleister sind Arbeitgeber, deren Engagement oft über das Übliche hinausgeht. Den vorzugsweise verbreiteten Negativ­ bzw. sogar Horrorgeschichten muss also etwas entgegengesetzt werden!

Mit der Rubrik "Wie gut, dass es Zeitarbeit gibt!" will Ihr AIP jetzt Monat für Monat in die Offensive gehen. Dafür brauchen wir aber Ihre Hilfe, liebe Leserinnen und Leser. Die Beweise für unsere These "Wie gut, dass es Zeitarbeit gibt!" sollen selbstverständlich wahr sein, Ross und Reiter sollen genannt werden. Die Identität erwähnter Mitarbeit wird natürlich nicht preisgegeben, falls es nicht erwünscht ist, ansonsten benötigen wir deren Einverständnis. Es können übrigens auch Geschichten sein, in denen Kundenunternehmen auf unübliche Weise geholfen wurde.

Also, liebe Abonnentinnen und Abonnenten, melden Sie sich bei uns mit Ihrer Geschichte, gleich, ob Sie sie selbst ausformulieren oder diese Arbeit uns überlassen wollen (selbstverständlich entstehen in keinem Fall irgendwelche Kosten!). Der Nutzen allerdings erscheint uns groß: Über Ihren AIP als Zeitschrift und über unsere Homepage (dort werden alle veröffentlichten Geschichten hinterlegt) tragen wir gemeinsam zur Imageverbesserung der Branche bei. Und ganz nebenbei findet Ihr Unternehmen auch positive Erwähnung.

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Ihr AIP