Fachliteratur


Cornelius Popp, Wolfgang Böhm, Jörg Hennig:
"Zeitarbeit - Leitfaden für die Praxis"

 

Ob Weltwirtschaftkrise oder massive Erholungstendenzen – die Zeitarbeit wird ihrem Ruf als Frühindikator gerecht und befindet sich in einem Prozess dynamischer Veränderungen. Dies und die wachsende Bedeutung der Zeitarbeit bei der Entwicklung am Arbeitsmarkt haben nach nur kurzer Zeit eine Neuauflage dieses Leitfadens erforderlich gemacht.

Die Verfasser bleiben ihrer Linie treu: Aus der Praxis für die Praxis! Sie berücksichtigen in der Neubearbeitung nicht nur aktuelle nationale Entwicklungen (wie z.B. Konsequenzen aus dem "Fall Schlecker"); auch die bevorstehenden gravierenden Änderungen durch europäisches Recht werden zeit- und praxisnah dargestellt, insbesondere die volle Freizügigkeit der Arbeitnehmer im EWR zum 1.5.2011 sowie die Umsetzung der Zeitarbeitsrichtlinie zum 5.12.2011.

Das Werk erläutert ausführlich die Rechtsverhältnisse im Dreieck Zeitarbeitunternehmen - Kunde - Arbeitnehmer und setzt weitere Schwerpunkte auf praxisrelevante arbeitsrechtliche Themen (z.B. betriebsbedingte Kündigung, Krankheit und Urlaub im Zusammenhang mit Garantielohn, Arbeitszeitkonten, Betriebsübergang, grenzüberschreitender Personaleinsatz). Einbezogen sind steuer- und sozialversicherungsrechtliche Besonderheiten. Der Kernfrage "Fremdvergabe oder Zeitarbeit?" ist nunmehr ein eigenes Kapitel gewidmet, ebenso dem Bereich Bewerbersuche und Einstellung sowie dem Zukunftsthema Datenschutz in der Zeitarbeit.

Cornelius Popp, Wolfgang Böhm, Jörg Hennig
"Zeitarbeit ­ Leitfaden für die Praxis"
Luchterhand
ISBN 3472069740
36,00 Euro

 


Taschenbuch von Edgar Schröder:
"Zeitarbeit ­ Chancen und Risiken für Zeitarbeitnehmer und Kundenunternehmen"

 
Unter dem Titel "Zeitarbeit – Chancen und Risiken für Zeitarbeitnehmer und Kundenunternehmen" ist jetzt ein Taschenbuch des Zeitarbeitexperten und Unternehmensberaters Edgar Schröder in der Reihe "Pocket Business" des Cornelsen­ Verlages erschienen. Verständlich und anschaulich werden die Besonderheiten der Beschäftigungsform bzw. der Dienstleistung Zeitarbeit beschrieben und erläutert. Hieraus lässt sich bereits schließen, dass er sich mit diesem Werk sowohl an potenzielle Arbeitnehmer als auch potenzielle Kunden der Zeitarbeit richtet. Überdies können auch Akteure der Zeitarbeit Nutzen aus dem Buch ziehen.

Der Autor: "Vor ca. einem Jahr trat der Cornelsen­Verlag an mich heran und fragte, ob ich Lust hätte, ein Buch über Zeitarbeit zu schreiben. Ich willigte sofort ein. Doch dann kam es: Es sollte ein Taschenbuch sein, nur rund 100 Seiten stark und geschrieben für "Zeitarbeit­Laien" aus der Wirtschaft und der Arbeitnehmerschaft. Einige hundert Seiten hätte ich leicht zusammenbekommen, aber diese komplizierte Materie allgemeinverständlich auf nur rund 100 Seiten?"

Die Lektüre des Taschenbuchs zeigt: Edgar Schröder hat die Aufgabe mit Bravour gelöst. Kurz, prägnant, anschaulich und verständlich stellt er das komplexe Thema Zeitarbeit dar. Dabei gliedert er das Thema in vier Hauptpunkte: "Wie funktioniert Zeitarbeit?"; "Zeitarbeit aus Arbeitnehmersicht"; "Zeitarbeit aus Kundensicht"; "Mitbestimmungsrechte in der Zeitarbeit". Zu jedem Kapitel gibt es eine Zusammenfassung "Auf den Punkt gebracht", in der die wichtigsten Aspekte noch einmal aufgelistet sind. Zahlreiche Übersichten, Beispiele und Checklisten dienen der Veranschaulichung und der praktischen Umsetzung. Dabei erhalten Arbeitnehmer noch zusätzliche ("allgemeine") arbeitsrechtliche Informationen z.B. zum Thema Zulässigkeit von Fragen in Personalbögen (Stichworte: Gewerkschaftsmitgliedschaft, Vorstrafen, Schwerbehinderteneigenschaft etc.).
Edgar Schröder bezieht in seinem Buch auch klar Stellung. Dazu der Autor: "Es sollte eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema werden. Selbstbeweihräucherung oder falsche Komplimente helfen nicht weiter."

Hier zwei Textbeispiele, die zur Veranschaulichung dienen:

"Wird einem Bewerber mit Gesellenbrief und drei Jahren Berufserfahrung konkret nur die Entgeltgruppe I angeboten, sollte man die Hintergründe eingehend hinterfragen. Fallen die Antworten nicht überzeugend aus, empfiehlt es sich, von dem betreffenden Zeitarbeitsunternehmen Abstand zu nehmen."

"In der Branche tobt ein heftiger Verdrängungswettbewerb. Die großen Personaldiscounter streben offensichtlich um jeden Preis den Zuwachs ihrer Marktanteile an. Es werden mit Kunden Stundenverrechnungssätze vereinbart, die eigentlich nur Minusgeschäfte sein können. (...) Soll der berechtigte Anspruch auf zuverlässige, motivierte und qualifizierte Zeitarbeitnehmer in der geschäftlichen Praxis gelebte Realität werden, kann dies nur bei angemessenen Stundenverrechnungssätzen funktionieren. Bei 12 Euro/Std. netto als Stundenverrechnungssatz kann der Zeitarbeitnehmer bestenfalls 6 Euro brutto je Stunde verdienen. Hier fällt es begreiflicherweise schwer, von zufriedenen Arbeitnehmern auszugehen."

Ein insgesamt gelungenes Werk, das – wie bereits erwähnt – neben potenziellen Arbeitnehmern und Kunden auch Akteuren der Zeitarbeit empfohlen werden kann.

Edgar Schröder
"Zeitarbeit – Chancen und Risiken für Zeitarbeitnehmer und Kundenunternehmen"
Cornelsen­Verlag, 128 Seiten
ISBN 3­589­21959­9
6,95 Euro

ist erhältlich im Buchhandel oder im Internet unter www.cornelsen.de.

Peter Gröger